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Rechtsextreme Verschwörer stehen in Deutschland wegen eines angeblichen Putschversuchs vor Gericht

Neun Personen, die verdächtigt werden, einer rechtsextremen Gruppe in Deutschland anzugehören, müssen sich vor Gericht verantworten, weil sie angeblich geplant haben, die Regierung zu stürzen und einen kleinen Aristokraten als Anführer einzusetzen.

Der Prozess, der als wegweisend gilt, begann am Montag. Die Staatsanwaltschaft wirft den Personen im Alter zwischen 42 und 60 Jahren vor, dem „militärischen Flügel“ der von Heinrich XIII Prinz Reuss angeführten Organisation anzugehören.

Anklagen und Angeklagte

Die Behörden behaupten, die Gruppe habe Mittel in Höhe von 500.000 € angehäuft und besitze ein umfangreiches Waffenarsenal, was auf Pläne für einen gewaltsamen Staatsstreich hindeutet. Aufgrund der großen Anzahl von Verdächtigen und Zeugen werden die Prozesse an drei Gerichten in Stuttgart, Frankfurt und München geführt.

Den 26 Angeklagten wird unter anderem Hochverrat, versuchter Mord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Unter den Angeklagten befinden sich ehemalige und aktuelle Mitglieder der Streitkräfte, darunter auch Eliteeinheiten, sowie ein Polizeibeamter.

Die Ideologie der Gruppe dreht sich Berichten zufolge um die Überzeugung, dass ein „tiefer Staat“ den modernen deutschen Staat kontrolliert und dass sie versuchen, die Menschen von dieser vermeintlichen Kontrolle zu befreien. Einer der Angeklagten, Markus L., soll bei seiner Verhaftung auf Polizeibeamte geschossen haben.

Ziel der Organisation war es, die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland gewaltsam zu beseitigen und durch eine eigene Regierungsform zu ersetzen, die in ihren Grundzügen bereits ausgearbeitet war

Oberlandesgericht Stuttgart

Die möglichen Strafen variieren. Den meisten Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Gefängnis, während Markus L. wegen versuchten Mordes eine lebenslange Haftstrafe droht. Beobachter bemerkten, dass die Angeklagten leger gekleidet waren und einige von ihnen sogar grinsend im Gerichtssaal gesehen wurden.

Während des Prozesses haben einige Angeklagte die Absicht bekundet, sich zu den Vorwürfen zu äußern, während andere sich dafür entschieden haben, zu schweigen. Es wird erwartet, dass allein in Stuttgart mehr als 300 Zeugen zu dem Verfahren aussagen werden.

Dieses angebliche Putschkomplott hat die Aufmerksamkeit auf die Reichsbürgerbewegung gelenkt, die die Legitimität des modernen Deutschlands ablehnt und Berichten zufolge etwa 23.000 Mitglieder hat, von denen man annimmt, dass 10 % zu gewalttätigen Aktionen bereit sind, was sie möglicherweise mit dieser Verschwörung in Verbindung bringt.

Der Stuttgarter Prozess konzentriert sich auf den militärischen Flügel der Gruppe, der mit 280 bewaffneten Einheiten den Umsturz des Staates anstrebt und plant, das Parlament zu infiltrieren. Den Angeklagten, die seit 2022 aktiv sind, wird auch vorgeworfen, Todesopfer in Kauf genommen zu haben, um die Macht an sich zu reißen. Ihre Ideologien, die von globalen Verschwörungsbewegungen wie QAnon beeinflusst sind, erinnern an die Ablehnung der aktuellen Regierung durch die Reichsbürger zugunsten eines früheren Staates.

Innenministerin Nancy Faeser hat den „Hass dieser Gruppen auf unsere Demokratie“ angeprangert und zugesagt, die militanten Reichsbürgerstrukturen umfassend zu zerschlagen.

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